+ Zum Bericht über die Mädchenanstalt in Chiracal. * In der Mädchenanst. sind gegenwärtig 50 Kinder; ihre Namen sollen hier verzeichnet werden, die Bemerkungen über jedes Kind sind nach den Noten einer Konferenz, die Br Gundert mit den beiden Leiterinnen des Instituts hielt (22 Juni 1850) möglichst treu abgefaßt. Der Lehrer Josef ist aus der verkommenen, nur wenig über die Feldsklaven erhabenen Kaste der Wettuwer (diese waren früher Salzmacher und müssen seit dem Kompanie Monopol andre prekäre Taglöhner Arbeit suchen. Er war mit mehreren seiner Verwandten in der Andscherk.pflanzung beschäftigt und kam dadurch 1839 in Verbindung mit Br. Gundert. Getauft ist er seit 1840, aber sein geistliches Leben ist noch jung. Die Kaste ist höchst unbeständiger Natur: heue fasten, morgen fressen; jetzt hart arbeiten, dann aus dem leichtesten Dienst fliehen; stehlen und in der Welt herumlaufen; Weiber nehmen, verlassen, versetzen; Mapilla werden oder die Kinder an Mapillas verkaufen, und entlaufend den Islam wieder abschütteln; dieß sind gewöhnliche Ereignisse im Leben eines Wettuwer. Wir sind schon mit vielen bekannt und mit vielen angeführt worden; aber nach 10 Jahren können wir doch sagen, daß der Herr nach dem Wunder seiner Auswahl, dieser Kaste besondere Gnade hat wiederfahren lassen. Auch bei Joseph überwiegt die Freude unsre Sorge. Namentlich seit er in Tschirakal ist, können wir ihm ein gutes Zeugniß geben. Früher machte er oft Plane, irgendwie was großes zu werden, jetzt ist er augenscheinlich zufrieden und fest geworden, so vielfach er auch der Anspornung bedarf. Sein gut begabtes Weib, eine uns. ersten Schülerinnen, von portug. Abkunft, ist ihm ein entschiedener Halt, seit sie selbst entschieden dem Herrn angehört. Seine Arbeit ist hauptsächlich nur mit den Anfängern, die er im Sand schreiben, dann Syllabiren und lesen lehrt. Mit den älteren hat er nur Schreibübungen zu besorgen und hie und da mit allen die Andacht zu halten. Der übrige Unterricht wird von den beiden Frauen (Gundert und Kegel) gegeben. I In der ersten Klasse zählen wir 14 ältere, welche alle zum heiligen Abendmahl zugelassen sind. 1.) Uranie, die verwahrloste Tochter eines Tijer Weibs (Kokosbauerkaste) von Cann., am 12 Decb 1840 von der armen Mutter uns übergeben. Das Jahr darauf wurde sie weggenommen, aber nach dem jähen Tod der Mttr (Sept 1841) wieder zurückgegeben. Sie ist wohl 16jähr. beschränkt und bösartig von Natur unbeschreiblich leichten und trägen Sinnes. In der Erweckung von Oct 47 hat sie die ersten Gnadenregungen erhalten und wurde getauft. Gottes Werk an ihr ist seither unverkennbar fortgeschritten. Doch will sie mit viel Geduld geleitet sein. In weiblichen Arbeiten ist sie nach Geschicklichkeit und Fleiß zieml. gut. Im Lernen hat sie es nicht weit gebracht; zwar liest sie gut und mit einigem Verstand, kann aber kaum rechnen, noch diktirtes richtig schreiben. Ihr Gedächtniß ist eines der schwächsten. 2) Margarete Will die Tochter eines engl. Arztes und einer tamil Pareierin von Bangalore, geb Juni 1834, wurde uns von dem Vater am 14 Oct. 41 übergeben und für ihre Erziehung bezalt. Sie ißt an uns. Tisch und gehört zur Familie. Sie hat ungemein gute Gaben und einen auf Realitäten gerichteten Sinn. Scheinen kann und mag sie nicht, und ist scheu und karg im Herausgeben dessen was sie fühlt und weiß, eine Hemmung, die sich auch in ihrem Stottern ausgeprägt hat. Ao 1847 verlor sie ihren Vater und ließ zum erstenmal ein Zeichen von Sündenerkenntniß sehen. In der Erweckungszeit brach die Rinde, und sie ist uns seither wirklich teuer geworden. Sie dient in manchen Stücken als ein Mittelglied, zwischen den Schülern und uns Vorgesetzten, ohne sich dadurch (wie früher) zu gemein mit den ersteren zu machen oder sich vor ihnen zu überheben. Ihre Natur zeigt sich noch öfters, indem sie durch Tadel leicht verletzt wird und dann finstern Launen offen steht; aber der Sieg der Gnade läßt nicht lange auf sich warten. In Handarbeiten und Lernen jeder Art ist sie sehr geschickt. 3) Luise, Tamil Pareier, aus einer von der Cholera fast weggerafften Sipahi Familie, vom Hauptmann uns übergeben, nachdem Br Hebich sie getauft hatte (9 März 1842), ist nun wohl 17-18 Jahre alt. Ein eigenes Wesen verschieden von allen andern, spielt viel, will keine Extrabescherung von Obst und dergleichen annehmen, ist oft kränklich und scheint fest entschlossen nie zu heiraten. Mit beschränkten Gaben ist sie bemüht das Rechte zu treffen, sehr pünktlich und reinlich in ihrem Bereich, fleißig in der Arbeit (bes. Spitzen) aber sehr zurück im Lernen und im Denken. Sie ist augenscheinlich stolz auf ihren korrekten nonnenartigen Wandel. In der Zeit der Erweckung weinte sie viel, daß man bei ihr nach Sünden frage, und war gereizt wenn irgend welche Sünde beispielsweise genannt wurde, will aber doch eine Sünderin sein, und bleibt so unter Mosis Decke behalten, nicht ohne viel Rührungen, von denen sie selbst nicht Rechenschaft geben kann. 4) Aline, Tochter eines Wettuwer Vagabonden und Trunkenbolds, Nichte des Schulmeisters, seit Jan 1843 in der Anstalt, nun etwa 17-18jährig, von ihrem Vater oft gefährdet, aber durch Gnade bewahrt und bei uns behalten. Sie ist sehr begabt, geschickt und fleißig und fast in jeder Beziehung (z. B. auch im Uebersetzen aus dem Engl.) die beste. Getauft am 31 Oct 47 ist sie seither ernstlich fortgeschritten und hat besonders in einer Krankheit, die Schwindsucht zu werden drohte, wahre Frucht des Geistes gezeigt. Im Notfall kann sie als Unterlehrerin gebraucht werden, und genießt Achtung von den übrigen Mädchen. 5) Sarah. Tamilpareier von Madras (Tochter Emanuels des getauften Oberknechts von Strange) ist mit ihren Geschwistern schon 1839 getauft. 1844 etwa 7-8jähr. uns übergeben worden. Sie ist von Natur stolz und unverträglich, wie die meisten butlers Kinder. Aber im letzten Jahr hat ein wahres Gotteswerk in ihr angefangen. Sie ist aufrichtig, leicht gedemütigt und betet mit Tränen um ein neues Herz. In der Arbeit kann sie geschickt und neuerdings auch fleißig heißen. Sie ist aufmerksam im Lesen und schreibt gut. 6) Elisabeth Blandford geb Mai 1837 ist mit ihren 2 Geschwistern im Frühjahr 1846 vom sterbenden Vater, einem frommen Veteranen, an Br Weigle übergeben worden, der sie an Schwester Irion sandte. Der Segen des Vaters ruht augenscheinlich auf ihr. Nicht nur lernt sie mit Fleiß und Leichtigkeit, und ist geschickt in allem was ihr unter die Hände kommt, sondern ihr Herz ist seit der Erweckungszeit der Stimme Gottes offen. Sie macht wenig Worte, läßt aber, nachdem sie vor einigen Monaten zum heil. Abendmahl zugelassen wurde, eine wirkl. Veränderung in ihrem ganzen Wesen erkennen. Sie hat noch besonders gegen schlappiges Wesen zu kämpfen. Daß sie unsre Vorsängerin ist, sei auch angeführt. 7) Martha, Tijermädchen, kam aus dem Tell. Armenhaus vom aussätzigen Vater weg in die Schule 1846 und wurde 31 Oct 1847 getauft. Sie war lange kränklich und zählt vielleicht 19 Jahre; vom Lernen ist daher nur wenig die Rede. Sie liest nicht fließend und schreibt schlecht, doch ist sie willig zur Arbeit und z. B. die beste Büglerin, in allem was zu einer indischen Hauswirtschaft gehört erfahren und daher auch sehr brauchbar für Krankenpflege. Geistliches Leben in ihr, ist nur wenig bemerklich, doch halten wir sie im Ganzen für redlich. 8.) Elisabeth, Tochter des Silas in Tschombala, kam nach der Taufe der Familie im Juni 1847, damals 10jährig, in die Schule und ist ein ordentliches Beispiel von christlichen Mukayer Kindern. Von Natur etwas finster und zähe, leicht verletzt hat sie in der Erweckung Sünde erkennen und hassen gelernt, und durch Gnade ein ordentliches Maß Glauben erhalten. Sie zeigt nun Sinn für die Schriftwahrheiten und hat mit mäßigen Gaben ziemliche Kenntnisse erworben. Rechnen kann sie nicht, zu feineren Arbeiten ist sie ungeschickt, verspricht aber ein gutes Hausweib zu werden. Dieß sind die ursprünglichen Tellich. Mädchen erster Klasse. Die 2 folgenden waren zuerst in der Tell. dann in der Cannan. Mädchenschule. 9.) Salome, Tamil christliche Pareier, Tochter unsers längst getauften Kochs Jakob (Schwester der Kannan. Katechisten John, gestorben, und Joseph) kam 5jahrig am 1 Jan 1842 in das Tellich.institut, wurde wegen Kränklichkeit von der Mttr zurückgenommen, später in Tahe erzogen und kam mit den übrigen Mädchen von dort 28 Mai 1849 nach Tschirakal. Sie leidet viel von einem eigenthümlichen Asthma (schon mehrere ihrer Geschwister sind an Brustkrankheiten gestorben) und hat es daher noch nicht einmal zum Lesen gebracht. Auf kurzes Lernen folgen oft lange Unterbrechungen. Ihre Natur hat etwas von der Ungeradheit der Mutter; daher ist sie uns manchmal ein Rätsel. In gesunden Stunden vergißt sie sich leicht, in Leidenszeiten hängt sie sichtlich am Herrn. 10) Ruth Tamilpareier Tochter des pensionirten und von Br Hebich getauften Sipahi Andreas, Schwester von Obriens 2t. Weib Susanne, kam 5 Jan 1842 mit ihrer älteren Schwester nach Tell. Beide waren höchst unangenehme, zu Lügen und Stehlen erzogene Kinder, mit aller Rücksichtslosigkeit und Zudringlichkeit ihrer Kaste ausgerüstet. Ihre Erziehung wurde auch von den unverständigen Eltern vielfach gehemmt. Im Jahr 1845 nach Cann. versetzt, wurden sie erst 1847 in der Erweckung von der Gnade Gottes berührt, so jedoch daß Ruth weit hinter Susanna zurückgeblieben ist. Sie kann noch hart läugnen, kämpft aber dagegen. Zum Lernen hat sie gute Gaben, ist bewandert in der Schrift und schreibt sehr gut. Dagegen bleibt in Anstelligkeit und Fleiß zur Handarbeit viel zu wünschen. Die folgenden 4 sind Tahe Mädchen (seit 28 Mai 49 in Chiracal.) 11) Elisa, Tochter eines katholischen Paraier von Madras, getauft und erzogen im Haus einer protestantischen Frau, wurde verführt wegzulaufen und kam endlich vor etwa 3 Jahren nach Tahe. Sie ist nun 16-17 Jahre alt. Sie lernte sehr spät lesen, ist aber jetzt um so fleißiger darin und den übrigen Tahemädchen voran. Sie hat Geschick zum Umgang mit Kindern und Zimmerdiensten, daher jetzt bei Geschwister Gunderts die meiste Zeit beschäftigt. Zu andern Arbeiten ist sie ungeschickt. Sie hat mit Stolz zu kämpfen, ist aber durch Gottes Gnade, seit der Erweckungszeit, in der sie das h. Abendmahl zuerst erhielt, fein gelaufen. 12) Lydia. aus einer tamil katholiken Familie, die jetzt in Manantody angesiedelt ist, kam erst 1848 nach Tahe und ist nun 14 Jahre alt. Sie macht uns am meisten Sorge von allen Mädchen dieser Klasse, indem sie sehr unzuverlässig ist, und obwohl mit gutem Verstand begabt, weder für Lernen noch Arbeit ein Herz zeigt. Gefallsucht, üble Laune und Heiratsgedanken, nehmen fast ihr ganzes Leben ein. Von Zeit zu Zeit demütigt sie sich dann wieder. 13) Sarah, etwa 13jährig aus der liederlichen Kaste der Tamilschuhmacher, zuerst im Cann. Armenhaus, dann nach Tahe versetzt und dort erweckt, hat seither fast eingebüßt was sie hatte. Auch sie ist gefallsüchtig und meist in tiefen Gedanken, fährt zusammen wenn aufgerufen und sucht dann zu finden von was gerade die Rede ist. Zur Arbeit ist sie träg und ungeschickt. 14.) Mirjam 17jährig, Tochter von Netros, einem portug. Schneider in Tahe, der seit der Erweckung zur Cann.gemeinde gehört. Sie war sehr vernachlässigt und hatte nie weder lesen, noch etwa eine Nadel in die Hand zu nehmen gelernt, und verstand es anfangs gar nicht, wenn man Gehorsam von ihr verlangte. Gott hat ihr viel Barmherzigkeit erwiesen. Sie hat in diesem Jahr über Erwarten schnell, lesen und folgen gelernt; ist zwar noch manchmal träg und leichtsinnig nach Portug.art, auch nicht talentvoll, gibt aber alle Hoffnung auf gesegnetes stetiges Wachstum. II Zur 2t. Klasse nehmen wir diejenigen Mädchen die in Lernen und Arbeit, zum Teil den obigen überlegen sind und den meisten Unterricht mit ihnen zusammen genießen, aber am Abendmahl noch nicht teilnehmen. Es gehören dahin folgende 15. 15) Elise, die jüngere Schwester von Sarah (No 5) mit ihr zugleich eingeliefert, liest und schreibt ordentlich, ist geschickt im Arbeiten, aber noch immer unredlich. 16) Anna Blandford, die 10jähr. Schwester von Elisabeth (6), ein früh verführtes gedankenloses, unartiges Kind. 17) Magdalena, 10jährige Tochter der Mahe Luise (Muckayer) seit 1846 in der Schule, eine ziemlich unartige Schwätzerin von beschränkten Gaben liest und arbeitet ordentlich. 18) Ruth 10jähr. Tijermädchen aus dem Tell. Armenhaus (seit 1846) kein gutes Kind; im Lesen ist sie voran, im Schreiben und Rechnen zurück. 19) Rebecca, 10jähr Tijermädchen von Wadagara, mit der Mutter die früher im Armenhaus, jetzt als Magd dient, zusammen gekommen (1846) ist sehr launisch arbeitet ordentlich, liest gut, schreibt schlecht. 20.) Phoebe 9jahr. Schwester von der Tschombala Elisabeth (8) und mit ihr eingetreten, ein aufrichtiges viel versprechendes Kind. Sie liest sehr gut ist aufmerksam, in der Bibel ziemlich bewandert und fleißig in jed. Arbeit. 21) Susanna 11jähr. von der Tamil Schuhmacher Kaste (verwandt mit 13) hat gute Anlagen, liest ordentlich und faßt leicht; kann sehr hart und ungehorsam sein, nimmt sich aber vor Unwahrheit sichtlich in Acht. Sie ist tüchtig in gröberen Arbeiten, z. B. Kochen. Seit Oct 1847. in der Schule. 22) Catharine, von einer Tamil Pareier Bettlerfamilie auf den Nilagiri; Febr 1848 an Schwester Gundert übergeben, 10jahr, hat viel Krankheit, üble Laune und Zähigkeit ererbt überkommen; ist aber nicht dumm; lernt und arbeitet ordentlich voran. 23) Abigail, 10jahr Tochter des Tschombala Micha, seit Juni 48 in der Schule liest sehr gut. Sie hat etwas schleichendes, ja tückisches in ihrer Art, und sehnt sich noch oft nach ihrer Mutter zurück, über die sie scheints viel vermochte. 24) Abigail, zugleich mit der voranstehenden Juni 48 eingetreten. Tochter des Wettuwer Christen Jesaias von Andscherk. (jetzt in Tell), ist sehr aufgeweckt, liest ungewöhnlich gut, arbeitet gut und leicht, und zeigt zu Zeiten ein vom Geist Gottes angerührtes Herz. 25) Hulda. 10jährig, gleichfalls Wettuwer Kind, seit Oct 48 in der Schule, hat mit einer bösen Erbschaft von ihren Vagabunden Eltern zu kämpfen; liest und arbeitet ordentlich und ist nicht unverständig. 26) Dorcas wurde mit ihrer Schwester Rose im April 1849 von ihrem Onkel, unsrem sel. Thomas, aus der Finsterniß am Fuß der Ghats herausgeholt, damals 8 und 6jährig und 3 Febr 1850 mit mehreren jüngern getauft. Sie hat schnell lesen gelernt und sucht das Gelesene zu verstehen. Sie arbeitet auch ordentlich und hat etwas von der unabhängigen Najerart. Von Tahe gekommen sind folgende 3: 27) Annie 10jähr. Tochter von 1/2portug. Eltern, hat ordentliche Anlagen, ist ziemlich fleißig und nicht ungeschickt in der Arbeit, zeigt sich aber bis jetzt völlig herzlos. 28) Ruth, die 9jährige Schwester Salomes (9) hat etwas von der Mutter verschrobenem Wesen, dabei auch sehr nette Stunden. Sie liest ungewöhnlich gut, ohne besondere Gaben zu haben. 29) Danam (bedeutet donum) 10jahr. Mädchen der Curawerkaste (Zigeuner, Schlangen und Affenspieler) verwaist vom Cannanur Bazar aufgefangen, ein verständiges Kind. Ihre Fortschritte im Lernen sind befriedigend; in geistlichen Dingen soll sie im letzten Jahr etwas zurückgekommen sein. III Die 3.t Klasse lernt noch bei Joseph, arbeitet aber zum teil so gut als die obigen. Dazu gehören folgende 15: 30) Rosine, Tochter einer etwas verrückten Najerin und eines Brahmanen, aus dem Armenhaus Mai 47. 5jahrig in die Schule gebracht, 3 Febr 50 getauft, ein liebes Kind, das, wenn auch durch Kränklichkeit und Nervenaufregung gehemmt, ordentliche Fortschritte macht. 31) Rachel. Oct 47 von ihrem Vater dem Schulmstr Toddai (ursprünglich Quilon Christ) 5jährig in die Schule geliefert, hat in 2 3/4 Jahren weder Lesen noch Arbeiten gelernt; schläft die meiste Zeit, oder plagt die andern, mit ihrer von der Mutter geerbten bösen Zunge. Sie ist die Schlimmste unter den Kleinen. 32.) Christiane, Tochter des jetzt in Tschombala befindlichen Taufkandidaten Matti aus der Tijerkaste. Jan 49. 7jähr eingeliefert, ein sehr liebes, gemütliches, fleißiges Kind, ernstlich bemüht zu gehorchen und zu lernen. 33.) Rose, Schwester von Dorcas (26) ist kränklich und macht daher langsame Fortschritte, zeigt sich aber empfänglich für jede Liebeserweisung. 34) Asnath, 8jährige Schwester von Abigail (24) minder begabt und langsamer als ihre Schwester, mit welcher sie zugleich eintrat. Noch kann sie nicht recht lesen; arbeitet aber mit Geschick und ist ein braves Kind. Von Tahe die 2 folgenden: 35) Tabitha die 9jährige Tochter einer bösen Chalier (Weber) Frau, die uns viel Not macht. Das Kind hat ziemlich gute Anlagen, lernt namentlich die Nadel gut gebrauchen, und zeigt einen ruhigen willigen Charakter. 36.) Lydia 5jähr. Tochter der tamil Christin Niti (eine* deserta), verschläft noch die meiste Zeit. In Chiracal eingetreten die folgenden 8: 37) Juliane, 7jähriges uneheliches Kind von Tamilchristen, seit Juni 49 in der Schule kränklich, verwöhnt, aber aufgeweckt und anhänglich; hat nichts gelernt 38) Helene, 9jähr. uneheliche Tochter eines halfcast und einer portug. Katholikin, seit Juni 49 hier; ein falsches, träges und ungehorsames Kind; kann nichts. 39) Debora, 4jähr. Tochter unseres verwittweten Juda im Juli 49 in die Schule geliefert, lustig und voll Gesangs wenn gesund. 40) Henrietta Juli 49 von Wettuwer Vagabunden 6jährig übergeben, aufrichtig und angenehm, voll Lust und Geschick zur Arbeit. 41) Charlotte, ihre ältere 11jährige Schwester, einst an Maplas versetzt, auch schon einmal verheiratet, seit Jan 50 in der Schule, gehorsam und zum Lernen aufgelegt. 42) Maria die 10jähr. Schwester von Ruth (10), nach dem Tod ihrer bösen Mutter vom Vater übergeben (Mai 1850) zeigt sich willig zu groben Geschäften (Wassertragen und dergleichen, ist aber im übrigen fast noch tierisch. 43.) Uchire, 9jähr. Tochter einer Wannatti (Wäscherfrau) die nach einem liederlichen Leben aus der Kaste geworfen bei uns mit 2 Töchtern im Mai 1850 Aufnahme suchte. U. ist ein sanftes gehorsames Kind , das zu guten Hoffnung berechtigt, wenn die Mutter sie nicht fortnimmt. 44) Cugni Schwester von Rosine (30) ein 4jahr. nettes Kind, das die närrische Mttr bei einem Besuch zur älteren Schwester mitnahm und dann in die Schule gab. IV. Eine 4t. Klasse mögen die folgenden 6 bilden, die sich sonst nirgends unterbringen lassen. 45.) Tirumal 20jährig die fast stumme und bornirte Schwester von Rebecca (19) zum Wasserholen, Kochen etc gebraucht, seit Mai 49. 46) Elisabeth eine 15jährige blinde Tijerin, schon seit 4 Jahren in der Tell. Schule, zwar getauft, aber auch geistlich blind; tut ihre Arbeit in der Küche nur mit Murren und unter viel Händeln. 47.) Selma ein 8jahr. schwachsinniges Wettuwermädchen, seit Sept 49 hier, antwortet auf jede Frage mit "Ja" 48.) Cugni Pennu. Die 12jähr. fast blödsinnige doch zu Neckereien aufgelegte Schwägerin unsres sel. Timotheus von Mahe, seit Jan 50. 49.) Cugni Cutti, die 20jahr. lahme ziemlich geistesschwache Schwester von Utchire (43) 50.) Endlich Esther von Calicut, getaufte Tijerin etwa 17jähr, die mit dem dortigen Titus davonlief und zurückgekehrt hieher gesandt wurde, Buße zu suchen (Oct 49) Sie spricht auch von Buße und ist wohl bekannt mit frommen Reden. Doch ist sie einstweilen vor ihrer bösen Mutter bewahrt, welche umsonst Versuche gemacht hat, sie zu einem weiteren Sündenleben fortzunehmen. Darnach sind Kinder: I. Malayalam: a Najer 4 4 b Wäscher 2 c Weber 1 d Kokosbauer 8 e Muchajer 5 f Wettuwer 7 g Kurawer _ 1 28 II Tamil a Paraier 4. / darunter 1 kathol b Pareier 5 c Schuhmacher _ 2 11 III Christenkinder: von engl Eltern 2 von 1 gentleman / unehelich 1 von Portugiesen 3 von malay Christen 2 von tamil Christen _ 3 11. Von 1839-50 waren außerdem auf kürzere oder längere Zeit in der Anstalt: Christenkinder (engl. portug. native. - prot und kath.) 21 Pareier 14 Tijer 10 Wettuwer _7 Tschetti (Kaufm) _4. Parawer _1. Muchajer _1 Telugu _1 Tulu _ _1 zus. 60 von diesen gestorben 6 jung und hoffnungsvoll, 2 erwachsen und bekehrt _______________________________________________ = 8 verheiratet an Christen, gut geraten 11. ordentlich, ungewiß ob bekehrt_______ _8 böse____ _4_________ 23 fortgenommen oder davongelaufen ________________ _ 29 wovon um 4-6 in christlich protestant. Gemein-__ 60 schaft geblieben sind in Calicut, Quilon etc. Fragt man nach der Frucht für Gottes Reich, so könnte man nach diesen Angaben - freilich mit Furcht und Zittern - den Ertrag auf etwa 1/3 berechnen, darin die in der Schule gebliebenen nicht eingeschlossen sind. Aber des Herrn Hand ist nicht verkürzt, auch bei denen die uns. Augen nicht mehr erreichen. * 1In dem Mädcheninstitut sind gegwrtig 50 Kinder Ihre Namen sollen hier ein für allemal verzeichnet werden: die Bemerkungen über jedes sind nach den Noten einer Conferenz die Br Gdt mit den beiden Leiterinnen des Instituts hatte abgefaßt I In der ersten Klasse rechnen wir 14 ältere welche alle zum heiligen Abendmahl zugelassen sind. 1.) Uranie, die verwahrloste Tochter eines Tier Weibes von Cann. am 12 Dec 40 von der armen Mutter uns übergeben. Das Jahr darauf wurde sie weggenommen aber nach dem jähen Tod der Mutter (Sept 41) wieder zurückgegeben. Sie ist wohl 16jährig: beschränkt und bösartig von Natur, unbeschreiblich leichten und faulen Sinnes. In der Erweckung vom Oct 47 hat sie die ersten Gnadenregungen erhalten und wurde getauft. Gottes Werk an ihr ist seither unverkennbar fortgeschritten. Doch will sie viel Geduld geleitet seyn. In weiblichen Arbeiten ist sie ordentlich was Geschicklichkeit und Fleiß betrifft: Im Lernen hat sie es nicht weit gebracht, zwar liest sie gut und mit einigem Verstand, aber kann kaum rechnen, noch dictirtes correct schreiben und ihr Gedächtniß ist eins der schwächsten. 2.) Margarete W. die Tochter eines englischen Arztes und einer Tamil Pareierin von Bangalor - geb. Juny 1834, wurde uns von dem Vater am 14 Oct 41 übergeben und für ihre Erziehung gezahlt. Sie ißt an unserm Tisch und gehört zur Familie. Sie hat ungemein gute Gaben und einen auf Realität gerichteten Sinn, ist aber scheu im Herausgeben dessen was sie fühlt und weiß: eine Hemmung die sich auch in ihrem Stottern ausprägt. Ao 1847 verlor sie ihren Vater, und ließ zum erstenmal ein Zeichen von Sündenerkenntniß merken: in der Erweckungszeit brach die Rinde und sie ist uns seither wirklich theuer geworden. Sie dient in manchen Stücken als ein Mittelglied zwischen den Schülern und Vorgesetzten, ohne sich dessen zu überheben. Ihr Naturcharakter zeigt sich noch hie und da, indem sie durch Tadel leicht verletzt wird und dann finsterer Laune sich hingibt. Aber der Sieg der Gnade läßt nicht lange auf sich warten. In Handarbeit und Lernen jeder Art ist sie sehr geschickt. 3. Louise Tamil Pareier aus einer von der Cholera gelichteten Sipahi Familie vom Hauptmann uns übergeben 9 Maerz 1842 nachdem Br Heb sie getauft hatte ist nun wohl 17 Jahre alt. Ein eigenes Kind, verschieden von allen andern, spielt nie will keine extra Bescheerung von Obst und dergleichen ist oft kränklich, will durchaus nicht heirathen und ist mit beschränkten Gaben sehr bemüht das rechte zu treffen. Sie ist sehr pünktlich und reinlich, fleissig in ihren Arbeiten (Spitzen) aber sehr zurück im1